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D-Qualifikation - was ist das eigentlich?

 

Die D-Qualifikation ist seit 1977 ein Ausbildungs- und Prüfungssystem des Bundes Deutscher Blasmusikverbände. Selbstverständlich nutzt auch der Blasmusikverband NRW dieses System und ermöglicht so vielen jungen und jung gebliebenen Musikern eine qualifizierte Ausbildung am Instrument mit bundesdeutschem Standard - Abzeichen in Bronze, Silber und Gold...

Wolfgang Suppan übernahm im Jahre 1977 diese Idee aus Österreich. Die ersten Abzeichen wurden 1978 in Breisach verliehen.

Die Pioniere, die für dieses Ausbildungssystem verantwortlich zeichnen sind Wolfgang Suppan, Michael Fröhlich (damaliger Vorsitzender der Bläserjugend im BDB), Michael Stecher (Musikpädagoge und Trompeter, zudem Referat II Literatur) sowie Hermann Egner (Vorsitzender der Bläserjugend im BDB).

Hinter dem Wort „D-Qualifikation“ staffeln sich drei Leistungsbereiche:

D 1-Qualifikation (Bronze):
Die Ausbildung zum Jungmusiker mit dem Leistungsstand Bronze ist als musikalische Grundausbildung zu betrachten. Zu Recht sagen viele Vereine: „Wer Bronze hat kann im Orchester musizieren!“ Diese Aussage ist in jedem Fall richtig. Mit dem Schulungsmaterial von Michael Stecher und der zugehörigen Literatur wird der junge Musiker umfassend in Theorie und Praxis geschult. Mit der Erlangung der D1-Qualifikation ist der junge Musiker fähig, im Blasorchester mitzuwirken. Die D1-Qualifikation sollte jedoch nicht als gesonderter Ausbildungsbereich betrachtet werden. Im Gegenteil! Sie ist die Grundausbildung und dient als Fundament zur Teilnahme am D2-Lehrgang (Silber).

Die Inhalte der D1-Qualifikation gliedern sich in

1. Theorie:
Noten im Schlüssel des eigenen Instrumentes lesen und schreiben können.
Noten- und Pausenwerte bis Sechzehntel einschl. der entsprechenden Punktierungen. Versetzungszeichen kennen und ihre Anwendung beherrschen, Grundbegriffe der enharmonischen Verwechslung, Taktarten. Einfache Synkopen.

Grobbestimmung aller Intervalle bis zur Oktave. Aufbau der Tonarten, Tonartenverwandtschaft (Quintenzirkel), Tetrachord. Gängige Tempobezeichnungen, MM. Dynamische Zeichen, Agogik, Artikulation, Wiederholungszeichen. Schreiben von zwei Tonleitern und deren Dreiklängen.

2. Rhythmik & Gehörbildung:
Zweitaktiges Rhythmusdiktat, Hören und Bestimmen von Intervallen im Oktavraum, Hören von Melodien im Vergleich mit dem Notenbild, Rhythmusmuster vergleichen

3. Instrumentaler, praktischer Bereich:
Auswendiges Spielen der Dur-Tonleitern bis drei „b“ und drei „#“ (je nach Instrumentenbestimmung im Quintenzirkel 7 hintereinander liegende Tonarten mit entsprechendem Dreiklang), Übungen in der einschlägigen Literatur, rhythmische Genauigkeit, Tonkultur, Intonation und musikalischer Ausdruck. „Vom-Blatt-Spiel“


D 2-Qualifikation (Silber):
Mit der D 1-Qualifizieerung ist der Grundstein zur Weiterbildung im D 2-Bereich gelegt. In dieser Weiterbildung werden die Inhalte aus der D 1-Maßnahme vertieft, ausgebaut und unter komplexeren Zusammenhängen betrachtet.

Die Inhalte der D2-Qualifikation gliedern sich in

1. Theorie: 
Notennamen im Violin- und Bass-Schlüssel, Wiederholung der Dur-Tonleitern,
Molltonleitern mit Dreiklängen, chromatischer Tonleiter, Versetzungszeichen „#“ und „bb“, Erweiterung der Taktarten. Erweiterung der musikalischen Fachausdrücke, Feinbestimmung der Intervalle, Übungsmethoden, die Instrumente des Blasorchesters, Einführung in die Geschichte der Blasmusik (mit Hörbeispielen), die Rolle der Verbände, Übungstechniken.

2. Rhythmik & Gehörbildung:
Tonleitern in Dur und Moll hören, Rhythmen sprechen, Swingphrasierung, zweitaktiges Rhythmusdiktat mit komplexeren Zusammenhängen, Tonhöhenunterschiede bei Abweichung von wenigen Schwingungen hören, Intervalle hören (innerhalb der Dezime auch im Zusammenklang), Feinbestimmung der großen und kleinen Terz, Akkorde hören (Dur und Moll).

3. Instrumentaler, praktischer Teil:
Auswendiges Spiel einer Dur-Tonleiter (je nach Instrumentenbestimmung im Quintenzirkel 9 hintereinander liegende Tonarten und entsprechend einer Molltonleiter mit entsprechenden Dreiklängen (in den drei Versionen), chromatisches Spiel einer Tonleiter über eine Oktave.
Übungen in der einschlägigen Literatur, rhythmische Genauigkeit, Tonkultur, Intonation und musikalischer Ausdruck. „Vom-Blatt-Spiel“

Mit der Erlangung der D2-Qualifikation ist der Jungmusiker in hohen Maße für das Blasorchester geeignet. Die D 1- und die D 2-Qualifikation sind als Gesamtausbildung, nicht als zwei voneinander unabhängige Ausbildungen zu sehen.

 

D3-Goldprüfung

Unter dem nachfolgendem Link finden sich alle relevanten Informationen und Richtlinien zur Goldprüfung